Schulwandbilder von Gebhard Fugel

für Katechese und Kindergottesdienst

Was wäre Katechese und Religionsunterricht ohne Medien? Das ist heute so und war vor hundert Jahren nicht anders. Anfang des 20. Jahrhunderts brachten verschiedene Verlage sogenannte Schulwandbilder heraus, die sich mit biblischen, aber auch historischen, ekklesiologischen, liturgischen oder sakramententheologischen Themen beschäftigten.

Unterrichtsmaterial zum Katechismus

Große Verbreitung fand die Serie von biblischen Motiven von Gebhard Fugel, der in den Jahren 1908 bis 1932 insgesamt 136 Szenen aus dem Alten und Neuen Testament malte. Die Originale befinden sich heute im Diözesanmuseum Freising.

Gebhard Fugel (1863–1939) war auf christliche Motive spezialisiert. Sein bekanntestes Werk ist das 1902 und 1903 entstandene Jerusalem-Panorama in Altötting, ein 12×95 Meter großes Wandgemälde in einem eigens errichteten Rundbau.

Aus Fugels biblischen Bildern stellte der Münchner Verlag Ars Sacra (Josef Müller) eine Serie von 100 Szenen zusammen. Sie wurden im Format 60 × 80 cm reproduziert und auf Papptafeln aufgezogen. Es gab eigene Werbebroschüren und sogar eine Aufbewahrungsbox.

Prospekt
Truhe zur Aufbewahrung der Schulwandbilder

In Dettingen sind 28 dieser Schulwandbilder vorhanden und lagern seit Jahren unbeachtet in einem Schrank der oberen Sakristei. Bis in die 1970er Jahre wurden die Bilder aber noch verwendet. So nutzte sie Kuratus Alfred Seidel in Schülergottesdiensten und -rosenkränzen. Meist wurden die Bilder von zwei Kindern oder Ministranten gehalten und konnten so von allen gut gesehen werden.

Anlässlich der Hundertjahrfeier der Kirche wurden die Bilder im Kirchenraum ausgestellt. Dabei fiel die Diskrepanz der Stile auf: Fugel malte ganz im traditionellen Stil, während Ewald eine expressive Formensprache wählte. Das Nebeneinander der nahezu zeitgleich entstandenen Bildzyklen machte nochmals deutlich, wie revolutionär Ewalds Bildsprache 1923 war.

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Online können Sie die Dettinger Sammlung der 28 Fugel-Schulwandbilder hier weiterhin bewundern:


Originalbeitrag