Hintergrundbild
Hintergrundbild
Ausstellung Gefallenenkreuze
Im Zweiten Weltkrieg ließen 123 Männer aus Dettingen ihr Leben im Feld. Ihre Familien litten oft nicht nur unter der Todesnachricht, sondern auch darunter, ihre Lieben nicht bestatten zu können. Der örtliche Seelsorger entwickelte daher einen besonderen Ritus, der die Trauerbewältigung unterstützen half. Dazu gehörte, dass für jeden gefallenen Soldaten ein Gedenkkreuz gestaltet wurde, anfangs aufwendig durch den Bildhauer Heinrich Wohlfahrt aus Steinheim, später schlichter vom Dettinger Schreiner Merget und dem Maler Huth. Die Kreuze wurden rund um die 1940 ebenfalls von Heinrich Wohlfahrt geschaffene Pietà-Statue im Vorraum der Kirche aufgehängt.
Sie wurden 1961 im Zuge des Umbaus von Empore und Eingangsbereich der Kirche entfernt und im Kirchturm gelagert. Insgesamt sind 72 von ihnen erhalten. Sie werden nun nach über sechzig Jahren erstmals wieder öffentlich gezeigt.
Begleitend werden auch die Sterbebilchen präsentiert. Dies war oft die einzige Kommunikationsform über den Tod der Soldaten, da Todesanzeigen in Zeitung für gefallene Soldaten nicht gestattet waren.
Die bereits im Rahmen des Kirchenjubiläums 2023 geplante Ausstellung findet nun am Sonntag, 2. November, dem Allerseelentag, von 14 bis 17 Uhr im Karlsteiner Heimatmuseum statt. Um 15 Uhr führt der Initator Michael Pfeifer durch die Schau. Danach ist Gelegenheit, sich über die – leider jäh beendeten – Lebensgeschichten der Gefallenen auszutauschen.
Auch im Rahmen der Museumsöffnung am Totensonntag, 23. November 2025, kann die Ausstellung von 14 bis 17 Uhr besichtigt werden.